Kein Land in Sicht

Samstag, 15. November 2008

Seereise: Tag 5
Wetter: sonnig bis leicht bedeckt, kurze Schauern und immer wärmer, Wassertemperatur 25° C
See: relativ ruhig

Frühstück: Spiegeleier
Mittagessen: Borschtsch – Brühwürstchen – selbgebackenes Brot
Abendessen: marinierte Hähnchenkeule – Blumenkohl – Bratkartoffeln

Ja das Essen ist hier wirklich ordentliche Seemannskost, reichlich und schwer. Aber ganz o.k. Wobei besonders die Russen an Bord anderer Meinung sind. Der philippinische Koch wurde extra in deutsche Küche ausgebildet und gibt sich alle Mühe. Und ich bekomme vom Steward, der freundlichste Mensch an Bord, nach jedem Essen einen Kaffee serviert. Naja und zumindest an meinem Tisch wird jetzt auch geredet, bin gespannt wie es den anderen Passagieren ergeht, die morgen zu uns stoßen.

Ansonsten war heute ein ruhiger Tag auf hoher See, der erste Tag, an dem ich weder Land noch ein anderes Schiff gesehen habe. Nur den Ozean, den Himmel, ab und zu Sonne und immer wieder mächtig schwarze Wolken, die ich so noch nie gesehen habe. Und wie sie gekommen sind so schnell sind sie wieder weg, allein das Wolkenspektakel ist immer ein Blick wert. Draußen ist es jetzt so warm, dass ich an deck in T-Shirt sitzen kann, wenn auch sehr windig, aber der Wind ist warm und nervt nur ein bisschen beim Lesen. Überhaupt habe ich jetzt das Lesen angefangen, in den ersten Tagen bin ich nicht richtig reingekommen und jetzt kann ich nicht mehr aufhören.
Die Entscheidung meine Haare ganz kurz schneiden zu lassen, war goldrichtig. Die sind sofort nach dem Duschen, ohne Aufwand trocken und an Deck, habe ich nicht ständig was im Gesicht hängen.

Kaum schreib ich diese Zeilen, taucht hinter uns aus der Dunkelheit ein Schiff auf und im Westen die amerikanische Küste. Wenn alles nach Plan läuft laufen wir um 7 Uhr in Port Everglades, Florida ein. Also ein ganzer Tag für einen Landgang. Miami Beach werde ich mir nicht nehmen lassen. Der 1. Offizier fliegt morgen nach Hause, so dass ich zumindest bis zum Airport kostenlos mitgenommen werde. Den Rest Taxifahrt werde ich mir leisten. Hier werde ich wohl so schnell nicht wieder vorbei kommen.

So, ich glaube der Stewart hat mir gerade ein sixpack Beck´s vor die Türe gestellt, mit dem Bier in der Bar klappt nicht so recht, der Captain hat da seine eigene Regeln, muss man also ordern. Ich zisch mir jetzt ein deutsches Bier mitten auf dem Atlantik und genieße den lauen Abend! Prosit!

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