Mein letzter Tag an Bord
Dienstag, 25. November 2008
Seereise: Tag 15
Wetter: Sonne pur, 35° C
See: ganz leichte Dünung
Frühstück: Käseomelett
Mittagessen: Cabbagesoup – Fischfilet – Reis- Gemüse
Abendessen: Pizza
Der Äquator grüßt mit strahlend blauem Himmel und Sonne ohne Ende, ein Bilderbuchtag für den Abschied und wir Passagiere haben ihn alle miteinander auf dem Sonnendeck genossen. Dort bekamen wir auch direkte Infos vom Captain, denn wieder kam mal wieder alles anders als geplant. Die Flut, die uns in die lange Langune (4 Stunden Einfahrt) bringen sollte, hatte viel später die nötige Höhe als erwartet, so mussten/durften wir 3 Stunden mitten auf dem Pazifik treiben, ein verrücktes Gefühl, sich ohne Maschine einfach mit dem Wellengang und der Strömung treiben zu lassen.
Um 13 Uhr kam dann der Pilot und 6 Sicherheitskräfte an Bord und dann begang ganz gemächlich mit ca. 10 Knoten die Einfahrt in die Lagune. Zunächst war das Land nur in der Ferne in Sicht, doch dann der Blick auf weite Mangrovenhaine direkt am Wasser und dahinter riesige Schrimpsfarmen. Und immer wieder der Duft aus den Fischfabriken und zahlreiche Fischerboote in allen Größen.
Ein besonderes Schauspiel lieferten uns die riesigen Fregattvögel. Einer holt im Vorbeiflug einen Fisch aus dem Wasser, 5 folgen und streiten um den Fisch. Bis einer der Vögel ihn dann tatsächlich gefressen hat, ist der Fisch mindetens acht mal abgestürzt und in der Luft vom nächsten Vogel in atemberaubenden Sturzflügen aufgefangen worden. Lory und Dennies konnten gar nicht genug davon bekommen.
Ich bin ein völliger Idiot was das Durchsehen durch Ferngläser angeht, meins habe ich so gut wie nie benutzt, sehe einfach nur meine Wimpern, oder alles verschwommen. Doch der Pilot hat mir sein unglaublich großes Fernglas geliehen und siehe da, die Welt um mich rum rückte erstaunlich näher. Sogar die Autos in den entfernten Städten konnte ich genau sehen und im Hintergrund mein erster Blick auf die Anden.
Die endgültige Hafeneinfahrt in Guayaquill, Ecuador wurde dann aber wieder verschoben, da war uns ein Schiff zuvorgekommen. Also mal wieder vor Anker gehen und warten. Der inzwischen eingetroffene Agent konnte mir dann Hoffnung auf einen Fahrer nach Pancanquilla machen, zwar war der Preis hoch, aber laut Vertrag zahlt die Companie, ich bin gepannt.
Am Abend meine Sachen gepackt, alle Daten gesichert und auf den Stick gezogen, sicher ist sicher und dann einen kleinen Abschiedumtrunk mit Lory, Dennies, Nola und Carol. Besonders Lory war traurig das ich gehe, sie meint ich wäre immer so herrlich komisch, mit meinem deutsch-amerikanischen Humor, ich werde ihn mir merken!
Der letzte Hafenblick aus meiner Kabine und eine letzte Nacht auf dem Frachtschiff, ich habe herrlich geschlafen.
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