Kein rotes Band am Äquator

Montag, 24. November 2008

Seereise: Tag 14
Wetter: Morgens sonnig und sehr heiß, nachmittags bedeckt und sehr windig
See: leichte Dünung

Frühstück: Ham and Egg
Mittagessen: T-Bonesteak, Folienkartoffen, Gemüse
Abendessen: Burger – french fries – salade
Nachts haben wir den Äquator überquert, nun bin ich auf der Südhalbkugel angekommen. So war es heute ein gemächlicher letzter Tag auf dem Pazifik, morgens mit Lory oben auf dem Sonnendeck neben der Brücke mit lesen und spanisch lernen verbracht und natürlich gequatscht und viel gelacht.

Für die Mannschaft stand Großputz an, nach dem ständigen Neustarts der Maschinen während der Kanaldurchfahrt, war das Deck mit einer schmierigen Rußschicht überzogen. Oben auf der Brücke geht es dann immer los und so arbeiten sie sich Deck für Deck nach unten. Das gleiche in den Fluren, auch dort finden sich von den Schuhen reingetragen schwarze Schlieren. In allen Räumen mit Teppichböden gilt Schuhe ausziehen.
Ebenso stetig ist der Kampf gegen die Korrosion, hier wird immer an allen Ecken und Enden geflext und gestrichen, entsprechend gut sieht die MSCAV Hamburgo auch nach 10 Jahren noch aus.

Nach dem Mttag ist das Wetter leider komplett umgeschlagen, der kalte Wind hat uns alle in die Kabinen getrieben. Ich habe den Nachmittag genutzt um Emails vorzubereiten, Fotos sortieren und ausmisten, bei den vielen Fotos muss ich dran bleiben, sonst wirds irgendwann ein Fotochaos werden.

Und dann am Nachmittag der Anruf vom Captain, dass wir erst am späten Nachmittag mit steigender Flut in die lange Einfahrt nach Guayaquill einlaufen können. Klare Entscheidung, abends gehe ich nicht von Bord, um die Nacht auf der Straße nach Peru zu verbringen, also noch einen ganzen Tag mehr an Bord. Ich freue mich, könnte ich mich hier noch wochenlang so weiter über den Ozean treiben lassen, die frische Luft, die Sonne und das Meer genießen. Außerdem habe ich hier eine Menge sehr netter Menschen aus insgesamt neun Nationen kennengelernt und hier ein schwimmendes zu Hause gefunden.
Gerne immer wieder, Frachtschiffreisen sind eine tolle Möglichkeit Reisen wieder als solche zu erleben.

Am Abend eine Einladung beim Bootsmann zum Gin, wir hatten einen netten Abend, natürlich wollte er mehr, aber ich nicht, er hat es Zähne knirschend akzeptiert und wir hatten dennoch unseren Spaß und ich habe wieder mal viel zur Seeschiffahrt, den Philipinen und der Mannschaft erfahren. Das wir Callao auslssen gefällt den Jungs gar nicht, denn dort haben die meisten eine Freundin und das drückt wohl schwer aufs Seemannsgemüt.

Wir halten Kurs auf Guayaquill!

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